Rettung aus Türkheim

Selbst die Ärzte stehen vor einem Rätsel. Stefanie Söhnen kann nichts mehr trinken, verträgt kein Wasser, aber Zeronade.

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    Wie Zeronade das Leben von Stefanie Söhnen verändert hat.

    Füssen/Türkheim

    Ein größeres Kompliment kann ein Produktentwickler wohl nicht erfahren: „Zeronade hat mein Leben gerettet“, sagt Stefanie Söhnen aus Füssen. Ein Satz, der Harald König, Erfinder des Erfrischungsgetränks aus dem Unterallgäu, mit Sicherheit das Herz aufgehen lässt. Dabei ist der Hintergrund der Aussage ein durchaus tragischer: Die lebensfrohe Frau leidet an Krebs und ist nur knapp dem Tod entgangen.

    3. November 2013. An einem Sonntag erhält Familie Söhnen die erschreckende Diagnose. Die Mutter zweier Kinder ist an Brustkrebs erkrankt. Dem niederschmetternden Befund folgen bald darauf eine Operation, eine Chemo-Therapie – und all die zehrenden Nebenwirkungen, die eine solche Prozedur mit sich bringen. Schmerzen, Schwäche, Übelkeit sind fortan die ständigen Begleiter von Stefanie Söhnen.

    Doch damit nicht genug. Der Krebs hatte bereits Metastasen gebildet und den Darm befallen. „Für diese Situation gibt es ein Wort“, so die Füssenerin.

    „Es lautet: Endstadium“.

    Um die für die Therapie notwendigen Zellgifte wieder auszuscheiden und den ohnehin geschwächten Körper trotz hoher Medikamentengabe zu schonen, raten die Ärzte ihrer Patientin viel zu trinken. Vier bis fünf Liter täglich sollten es sein. Das Poblem: Stefanie Söhnen verträgt keinerlei Getränke mehr. Selbst reines Wasser führt zu sofortigem Erbrechen und starkem Durchfall.

    „Ich hatte ein ständiges, starkes Durstgefühl, das ich nicht löschen konnte“, erzählt die ehemalige Extremsportlerin. Eine Flüssigkeitszufuhr ist nur noch durch intravenöse Infusionen möglich. Der Durst – er bleibt.

    Ziel: Wieder tanzen

    Die Krankheit droht als Sieger hervorzugehen. Stefanie Söhnen steht kurz vor einem Multi-Organ-Versagen. Dann die unerwartete Wendung: „Eine Freundin vom mobilen Pflegedienst brachte mir eines Tages ein paar Flaschen Zeronade mit. Ich konnte alle drei Sorten trinken, ohne Übelkeit, ohne Durchfall – einfach trinken, ganz so wie früher“, erzählt sie. Selbst die Ärzte stehen vor einem Rätsel.

    Dass die mit Bio-Erythrit und Stevia gesüßte Limonade (Berichtigung: Zeronade ist keine Limonade, sondern ein Erfrischungsgetränk) diesen Effekt hervorbringen würde, damit hatte Harald König nicht gerechnet. „Natürlich war es mir wichtig, bei der Rezeptur auf hochwertige Zutaten zusetzen und auf die künstlichen Süßungsmittel Aspartam und Sachcharin  zu verzichten“, so der Türkheimer. Auch wenn Zeronade freilich keine heilende Wirkung habe, sei er stolz, dass sein Erfrischungsgetränk für Stefanie Söhnen solch eine große Hilfe war.

    Seit sie wieder trinken kann, geht es mit ihr wieder spürbar bergauf. Ohne ständigen Durst könne sie sich wieder voll auf den Kampf gegen ihre Krankheit konzentrieren. Und sie ist sicher, diese zu besiegen: „Irgendwann werde ich wieder tanzen“, sagt sie.