Presseartikel: GETRÄNKEINDUSTRIE

Neue Wege führen ans Ziel: Harald König erzählt die Gründe, warum er Zeronade entwickelt hat und gewährt Einblicke hinter die Kulissen.

Inhaltsverzeichnis

    Neue Wege führen ans Ziel

    Neues zuckerfreies Erfrischungsgetränk mit naturnahen Süßstoffen

    Harald König erzählt die Gründe, warum er Zeronade entwickelt hat, sehr gerne. Einer der Gründe ist ganz einfach: Wasser schmeckt ihm nicht. Weil er aber ein paar Kilo abnehmen wollte, musste eine kalorienarme Alternative
    zu Cola, Limonade und Co. her. Er stellte fest: Alle Alternativen sind mit Süßstoffen wie Aspartam, Acesulfam-K oder Saccharin gesüßt. Da er aber ein natürliches Getränk bevorzugt,
    machte er sich kurzerhand selbst daran, eine kalorienarme Alternative zu entwickeln. Das Ergebnis: Zeronade, ausschließlich gesüßt mit Erythritol und Stevia, aromatisiert mit natürlichen Fruchtaromen. Im Gespräch mit der GETRÄNKEINDUSTRIE erzählt der kreative Kopf hinter der Zeronade die Geschichte seines Getränks und beschreibt die Herausforderungen für ein Start-up-Unternehmen im Getränkemarkt.

    Harald König präsentierte stolz die drei Geschmacksrichtungen seiner Zeronade: „Spritzige Limone“, „Mystischer Apfel“ und „Freche Kirsche“.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Was waren ihre Beweggründe, Zeronade zu entwickeln?

    Harald König: Ich habe in ganz Europa nach einer Limonade ohne Kalorien und ohne chemische Süßungsmittel gesucht. Auf dem Markt gab es aber einfach nur zweierlei Sorten von Erfrischungsgetränken. Einmal mit Zucker, einmal mit den Süßstoffen Aspar-tam, Acesulfam-K und Saccharin. Und es gab kein echtes Lightgetränk, das wirklich ohne diese drei Zusatzstoffe auskommt. Es gibt natürlich auch noch viele andere Süßungsmittel, aber diese drei sind schon die, auf die am häufigsten zurückgegriffen wird. Und genau darauf verzichten wir.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Wie lief der Prozess der Produktentwicklung ab?

    Harald König: Erst einmal war für uns wichtig, die Kenntnis davon zu bekommen, was es überhaupt gibt: Sowohl Rohstoffe, spezielle Verfahren, aber auch wie man in der Lebensmittelchemie arbeitet und wie die verschiedenen Komponenten aufeinander reagieren. Deswegen haben wir zunächst Kontakt zu Lebensmittellaboren aufgenommen. Diese haben dann natürlich maßgeblich dazu beigetragen, dass das Projekt überhaupt funktionieren kann. Natürlich haben wir darüber hinaus noch vieles bei uns zu Hause erarbeitet und das ein oder andere, das heute Teil unseres Rezeptgeheimnisses ist, daheim in der Küche herausgefunden.

    Strahlender Sonnenschein auf der Mindelburg: Harald König mit Sabine Reggel, Mediaberatung Verlag W. Sachon, und Christoph Seifried, Redaktion GETRÄNKEINDUSTRIE

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Sie haben sich also zuerst die Expertise bei Grundstoffherstellern und Laboren geholt und anschließend zu Hause experimentiert. Haben Sie sonst irgendeinen Background oder Erfahrung aus der Lebensmittel- oder Getränkebranche?

    Harald König: Ja, so sind wir vorgegangen. Hintergrund aus der Getränkebranche habe ich keinen. Aber es war eine sehr steile Lernkurve.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Hatten Sie Hilfe bei der Produktentwicklung?

    Harald König: Auf jeden Fall. Meine Frau war immer wieder bis nachts um drei mit mir unterwegs. Bei der einen oder anderen Geschmacksentscheidung, vor allem bei der Sorte „Freche Kirsche“, war meine Tochter Leonie beteiligt, damals noch sechs Jahre alt. Das Ganze war also wirklich ein Familienprojekt.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Sie haben von Beginn an mit Laboren und Grundstoffherstellern zusammengearbeitet. Wie lief die Zusammenarbeit ab? Wer war sonst noch daran beteiligt?

    Harald König: Von den Experten aus der Branche habe ich sehr viel Hilfe bekommen, vor allem von der Firma ADM Wild. Andere Hersteller waren am Anfang skeptisch, ob das geplante Rezept überhaupt funktionieren kann. Aber unsere Hartnäckigkeit hat sich letztlich ausgezahlt: Jetzt kann man den Beweis trinken. Zusätzliche Hilfe bekomme ich auch jetzt noch von meinem guten Freund Michael „Mike“ Echter, der mich von Anfang an tatkräftig bei allen möglichen Aufgaben unterstützt hat. Sowohl bei der Produktentwicklung als auch bei allem, was so in einem Getränkebetrieb anfällt, wie eben Kisten schleppen. Er wird auch der erste Angestellte im neuen Jahr werden.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Wann wird es so weit sein, dass aus Zeronade eine richtige Firma wird?

    Harald König: Das geht jetzt ganz schnell. Anvisiert haben wir das noch für das Frühjahr 2019. Die Zahlen sprechen dafür: Es geht steil bergauf und wir produzieren nach nur sieben Monaten die 100 000. Flasche. Das mag zwar in der Getränkebranche keine Menge sein, aber für uns als kleines, noch unbekanntes Start-up ist das doch enorm. Vor allem ist unser Produkt wirklich gefragt und gehört an den Verkaufsorten zu den Schnelldrehern.

    Viele Getränkemärkte bekommen täglich Anfragen, ob sie nicht ein neues Produkt listen möchten und sind mittlerweile deren überdrüssig. Deswegen muss man da schon mit einer völligen Neuheit kommen und, so wie wir, mit Zeronade eine völlig neue Getränkegattung schaffen.

    GETRÄNKEINDUSTRIEWie lief der Start im Handel ab?

    Harald König: Die Handelsgruppe der ProGetränke AG / Gmaxx Getränkemärkte waren meine ersten Ansprechpartner und die ersten Getränkemärkte, die da-rauf eingestiegen sind. Die haben auch prompt innerhalb der ersten Monate mehrere Paletten von Zeronade umgesetzt. Das war für mich der „Proof of concept“, ob es funktionieren kann und wenn ja, in welchem Ausmaß. Das war also für mich ganz klar grünes Licht, dass die Verbraucher darauf gewartet haben.

    „Spritzige Limone“, „Mystischer Apfel“ und „Freche Kirsche“ sind die drei Sorten, die Zeronade momentan anbietet.

    GETRÄNKEINDUSTRIEKönnen Sie den Herstellungsprozess von Zeronade kurz beschreiben?

    Harald König: Natürlich ist die Herstellung von Zeronade in vielen Dingen unser Geheimnis. Wir verraten zum Beispiel nicht, woher wir welche Rohstoffe beziehen. Es ist auch nicht einfach nur das wahllose Mischen von unseren Zutaten, sondern es ist ein spezielles Verfahren, das auch von Zeitpunkt und Temperatur abhängig ist. Wir haben einen Sirup-hersteller, der unsere Rohstoffe für uns in diesen definierten Prozessschritten mischt. Mit dem Sirup geht es dann weiter zum Abfüllen, das macht dann die Aktienbrauerei Kaufbeuren für uns. Da wir ebenfalls aus dem Allgäu sind, handelt es sich hier um ein regionales Produkt.

    GETRÄNKEINDUSTRIEWas sind die Inhaltsstoffe der Zeronade? Wodurch unterscheidet sie sich von anderen Limonaden?

    Harald König: Wir haben keinen Saftanteil, deswegen sprechen wir auch nicht von einer Limonade, sondern von einem Erfrischungsgetränk. Gesüßt wird lediglich mit Erythrit und Stevia. Dadurch haben wir einen extrem niedrigen Anteil von Kohlenhydraten. Lediglich 1,6 g auf 100 ml. Die Herausforderung war jedoch, den unangenehmen Stevia-Geschmack nahezu zu eliminieren. Außerdem setzen wir nur wenig Zitronensäure zu. Damit ist Zeronade besser verträglich als die meisten Limonaden.

    GETRÄNKEINDUSTRIEIst geplant, noch mit anderen Süßungskomponenten zu arbeiten?

    Harald König: Wir haben bereits das perfekte Rezept entwickelt.

    GETRÄNKEINDUSTRIEWie sieht es mit der mikrobiologischen Stabilität aus? Zucker, Säure und Kohlensäuregehalt haben darauf ja einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.

    Harald König: Wir haben in etwa den selben Kohlensäuregehalt wie herkömmliche Limonaden. Mit der Stabilität haben wir keinerlei Probleme und können daher ein MHD von einem Jahr ausweisen. Die Liste der verderblichen Inhaltsstoffe ist schließlich ziemlich überschaubar. Zudem wird die Produktion bei unserem Siruphersteller sowie bei der Aktienbrauerei mikrobiologisch streng überwacht.

    Im Gespräch auf der Mindelburg: Harald König (re.), Erfinder des zuckerfreien Erfrischungsgetränks Zeronade, und Christoph Seifried, Redaktion GETRÄNKE-INDUSTRIE

    GETRÄNKEINDUSTRIEWie sieht die Zukunft im Handel für Zeronade aus?

    Harald König: Wenn wir weiter wachsen wollen und die Zeronade weiter nördlich vertreiben wollen, brauchen wir sicherlich weitere Abfüllbetriebe in den Zielregionen. Daran arbeiten wir auch aktiv. Momentan wächst auch unser Online-shop stark. Für uns bedeutet der Onlineshop, dass wir in ganz Deutschland sofort verfügbar sind. Und obwohl wir Glasflaschen in Spezialkartons versenden, eine ziemlich kostenintensive Geschichte, versenden wir komplett versandkostenfrei. Somit hat auch jeder Kunde den Vorteil, dass er ein 18er-Paket vor die Haustür geliefert bekommt.

    Der Onlineshop fungiert also als Brücke, bis wir das Handelsnetz voll ausgebaut haben.

    GETRÄNKEINDUSTRIEWie ist die momentane Preisgestaltung?

    Harald König: Die unverbindliche Preisempfehlung liegt momentan bei 0,99 Euro pro 0,33-Liter-Flasche. Die Getränkemärkte bieten dann die 11er-Kiste sogar unter 10 Euro an, also die Flasche etwa für 89 Cent. Der nächste Schritt, an dem wir arbeiten, ist jetzt die Produktion in 0,5-Liter- und 1-Liter-PET-Flaschen. Damit wollen wir noch 2019 starten. Die 0,5-Liter-PET-Flasche wird zum gleichen Preis wie die 0,33-LiterGlasflasche erhältlich sein.

    GETRÄNKEINDUSTRIESind auch neue Produkte geplant?

    Harald König: Momentan bieten wir schon drei Sorten an: „Spritzige Limone“, „Mystischer Apfel“ und „Freche Kirsche“. Irgendwann sollen neue Geschmacksrichtungen kommen, aber jetzt bei der Markteinführung soll es für den Verbraucher überschaubar sein. Da sind drei Sorten einfach eine tolle Größe, die jeder schnell erfassen kann und nicht mit 28 verschiedenen Sorten erschla-gen wird. Wir können uns aber diese Differenzierung sehr gut vorstellen. Wir haben auch schon die ein oder andere Idee im Hinterkopf, ich möchte da aber nicht vorgreifen.

    GETRÄNKEINDUSTRIEWie sollen die nächsten zwei bis drei Jahre für Zeronade ablaufen?

    Harald König: So wie es jetzt aussieht, können wir eine Region nach der anderen für uns dazugewinnen. Ich habe auch absolut nichts dagegen, wenn sich irgendwo ein strategischer Partner auftut.

    Wir führen auch in diesem Zusammenhang schon Gespräche, das kann ich an dieser Stelle durchaus sagen. Ich würde es begrüßen mit jemandem zusammenzuarbeiten, der das Ganze über sein Netzwerk schneller und effizienter aufziehen kann. Da geht es dann einfach um die Geschwindigkeit. Aktuell haben wir schon zwei Gesprächspartner für den deutschen Markt und einen für den österreichischen Markt. Anschließend soll der Rest Europas folgen. Die Idee ist klar eine weltweite Markteinführung.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Wie ist bisher das Feedback von Getränkehändlern, Kunden und Konsumenten? Gibt es auch kritische Stimmen?

    Harald König: Natürlich gibt es auch Kritiker auf dem Markt und man kann auch nicht davon ausgehen, dass ein neues Produkt jedem schmeckt. Allerdings ist das Feedback, das wir erhalten, absolut überwältigend. Egal, ob das Kleinveranstaltungen bei uns in der Region sind, wo wir wirklich nahezu alle begeistern können, oder das positive Feedback in den sozialen Medien. Aber gerade die Getränkemärkte, die palettenweise bestellt haben und dann sagen: „Wir haben jetzt nur noch eine halbe Palette.“

    Ich glaube, da gibt es kein Produkt, das das von Anfang an so geschafft hätte. Es ist aber auch nicht so, dass wir mit aller Gewalt und wahnsinnig viel Druck arbeiten würden oder müssten. Vielmehr bahnt sich das Produkt mittlerweile den Weg selbst.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Wie läuft der Absatz in der Gastronomie?

    König: Das ist im Augenblick noch vereinzelt, die Anzahl der Anfragen ist aber steigend. Hier soll in Zukunft auch mehr passieren, da Gastronomie für uns einfach ein super Marketinginstrument und Verteiler ist. Vor allem Szenegastronomie und Bars sind hier unser Augenmerk.

    GETRÄNKEINDUSTRIEGab es schon Feedback von etab-lierten Getränkeherstellern?

    Harald König: Wir haben schon erlebt, dass Manager von großen Getränkeherstellern unsere Social Media Posts geteilt haben. Das Interesse ist also sicherlich da und wir sind auf dem Radar der großen Hersteller. Wir haben auch weitgehende Schutzmaßnahmen in alle Richtungen ergriffen, was Marke und Produkt angeht. Aber wir haben keine Angst davor, denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Das Thema Zuckerreduktion ist in aller Munde und da treffen wir genau ins Schwarze. Unsere Gesellschaft muss gegen die inflationäre Behandlung des Zuckers vorgehen. Meiner Meinung nach gehören Kalorien ins Essen und nicht in die Getränke. Wenn dann sollten es Genussgetränke wie Wein oder Bier sein, da muss man nicht päpstlicher als der Papst sein.

    Es gibt auch schon die eine oder andere Brauerei, die mit dem Gedanken spielt, mit Zeronade das kalorienärmste Radler zu produzieren.
    Es ist auch durchaus denkbar, ein Franchise-System aufzubauen und Abfülllizenzen zu vergeben, wie es andere Brauereien mit ihren Limonaden oder Cola-Mix-Getränken machen. Wenn Firmen Interesse daran haben, stehe ich jederzeit für Anfragen zur Verfügung.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Welche Message steht hinter Ihrem Produkt?

    Harald König: Wir haben relativ früh herausgefunden, dass der Kern unserer Marke die Wahrheit, die Ehrlichkeit ist. Wir erzählen den Leuten nicht, wir hätten ein Light-Produkt und ersetzen dann mit teils fragwürdigen Inhaltsstoffen. Ich denke da an Milch oder Käseprodukte mit 0 Prozent Fett, wo dann aber der Geschmack durch Zucker gepusht wird.
    Wir treffen uns auch immer wieder zu Kreativmeetings mit Experten von Agenturen. Wir haben nun das Konzept 2019 verabschiedet. Da geht es darum, wie wir „das echte Light“ humorvoll in Werbespots, Anzeigen und Displaywerbung transportieren. Da haben wir also auch schon etwas geplant.

    GETRÄNKEINDUSTRIE: Herr König, vielen Dank für das Gespräch! (cs)

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